“ausgeklinkt”

habe als F-Schlepp-Pilot abgedreht nach „ausgeklinkt“ im Funk, obwohl jemand anderes gemeint war:

Eigentlich hatte ich gedacht, dass könnte mir nicht passieren, denn im Segelflugzeug hatte ich schon mal erlebt, dass kurz bevor ich die Schlepphöhe erreicht hatte, im Funk ein „ausgeklinkt“ zu hören war und das Schleppflugzeug vor mir spontan 120 Grad zur Seite rollte und abtauchte. Fast hätte ich den Ausklinkknopf nicht schnell genug erreicht.

Jetzt saß ich im Schleppflugzeug. Es ging in guter Höhe durch einen kräftigen Bart, die beiden Segelflieger davor, die ich geschleppt hatte, hatten in diesem Aufwind ausgeklinkt und ich hörte jetzt dieses „ausgeklinkt“ im Kopfhörer, ohne Kennzeichen. Ich dachte noch, wie doof das ist, war mir aber sicher, meinen Segelflieger am Seil an der Stimme erkannt zu haben, der typische Ruck war auch da und im Spiegel sehen konnte ich ihn sowieso nicht, da er im Tiefschlepp hinter mir hing. Also kurvte ich nach links weg und konfigurierte für den Seileinzug, bis sich die Remo so anfühlte, als ob sie doch nicht frei wäre . . ..  Der Ruck kam wohl wohl aus der Thermik.

Also bitte immer mit “XY (= Kennzeichen Schleppflugzeug) – danke, ausgeklinkt” einen Schlepp beenden und ich darf als Schlepper natürlich auch nicht wegkurven, auch wenn ich mir noch so sicher bin, gemeint zu sein, ohne es im Spiegel oder via Funk verifiziert zu haben.

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Wenn ein Stein das Höhenruder blockiert…

Ausgangslage: Ein Arcus T (nicht von der SGI) im Anflug auf eine Welle. Die ungefähre Distanz zum Startplatz beträgt dabei 50km. Eine Vorflugkontrolle inkl. Rudercheck wurde ohne besondere Vorkommnisse durchgeführt.

Beim Hochziehen im Steiggebiet kommt der Anschlag des Höhenruders viel früher als gewöhnlich und die Fahrt lässt sich nur sehr schwer reduzieren. Beide Piloten entschließen sich zum Heimatflugplatz zurückzukehren. Ausreichend Höhe dafür ist vorhanden und das Flugzeug lässt sich im Geradeausflug beherrschen. Die Landung selbst war schwierig, da das Höhenruder im Endanflug stetig auf Anschlag gezogen werden musste.

Der maximal möglich Höhenruderauschlag:

Maximaler Höhenruderausschlag

Bei der nachfolgenden Kontrolle wurde festgestellt, dass ein Stein zwischen dem ersten Umlenkhebel und der inneren Cockpitwand eingeklemmt war.

Arcus Höhenruderanlenkung Reduzierter Höhenruderausschlag

Was man u.a. daraus lernen kann:

  1. Auch unter der Saison öfter mal die Sitzschale ausbauen und den Bereich säubern und kontrollieren!
  2. Beim Einsteigen darauf achten, dass keine Steine oder sonstige Fremdkörper am Schuh haften!
  3. Auch Utensilien, die während des Fluges benötigt werden nach dem Flug auf Vollständigkeit kontrollieren (es muss ja nicht immer ein Stein sein)!
  4. Gründliche Auseinandersetzung der Handlungsalternativen: Notausstieg? Übungsstand? Einflussmöglichkeit der Wölbklappe? Flügelwasserbalast ablassen (Kopflastigkeit, wenn Heckwasser auch zum Schwerpunktausgleich verwendet wird)?
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Crew Resource Management = 0 = gerade noch mal gut gegangen

Flug im Turbo-Doppelsitzer. Erfahrene Piloten auf beiden Sitzen, hinten sitzt der Fluglehrer.

Motor rechtzeitig gezogen, allerdings tief im Tal mit ungewissen Ausgang. Kommunikation nicht möglich, insbesondere von vorne nach hinten.
Teilweise starkes Saufen im Talwindsystem, aber am sonnenbeschienenen Prallhang dann starkes, turbulentes Steigen mit 4-5 m/s.
Der Pilot auf dem hinteren Sitz fliegt seit Beginn des Motorflugs  beginnt nun Hangachten. Der Hang-Aufwind ist eng und an den Wendepunkten findet sich manchmal starkes Saufen, ebenfalls mit 4-5 m/s.
Bei einem der Wendepunkte sackt das Luftfahrzeug stark weg und beide Piloten bemerken, daß die Wipfel der Föhren nur noch mit wenige Metern Abstand überflogen werden. Der PIC hatte aufgrund der eingeschränkten Sicht auf dem hinteren Sitz einfach nicht den völligen Überblick über das Terrain.

Später sagt der Pilot auf dem vorderen Sitz: “ich hab doch gerufen “LINKS!”
Der Pilot auf dem hinteren Sitz hatte natürlich nichts verstanden, besonders nicht in diesem Moment. “Aber warum hast Du nicht eingegriffen?”
“Ja, aber Du hast das doch souverän gemacht…”

Erkenntnis: Unbedingt vor jedem Flug im Doppelsitzer absprechen, daß jeder jederzeit das Recht hat ins Ruder zu greifen. Das gilt insbesondere, wenn der hintere Pilot am Hang oder im Pulk fliegt, denn von hinten sieht man einfach nicht genug.

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21 Funkprobe nicht aussagefähig


Habe in der 21 am Boden vorne und hinten Funkprobe gemacht und beides mal eine 5 erhalten. Im Flug kündige ich dann kurz vor der Seilrissübung eine Gegenlandung an, da eine Schleppmaschine im Anflug ist. Ich höre dann meine Schleppmaschine die andere wahren, dass da eine Gegenladung nach Seilrissübung ist. Daraufhin dreht die zweite Schleppmaschine in Queranflug ab.

 

Am Boden stellen wir dann fest, dass das hintere Mikro defekt ist, aber das vorder Mikro so viel auffängt, dass es auch von hinten eine 5 gibt; nur in der Luft bei dem vielen Lärm kommt vorne von hinten nicht genug für eine Verständigung an.

Fehlerquelle könnte abgestellt werden, wenn von der Möglichkeit des Funkgeräts Gebrauch gemacht würde, hinten und vorne zu trennen und jeweils mit der Funktaste auch nur das zugehörige Mikro aktiv zu schalten.

 

Ps Mikro hinten wurde danach durch neues ersetzt, aber das schützt uns nicht vor dem selben Fehler des Nichtentdeckens.

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SGI-Fehlerblog für alle

Liebe SGI-ler,

wer von Euch das SGI-Felher-Blog noch nicht kennt, der findet hier eine kleine Einführung um was es uns geht:

https://fehler.sfgi.de/uber/

Ich (Wolfram) habe gerade mal alle Mailadressen der aktiven und halbaktiven Piloten aus Vereinsflieger hier als Abonnenten importiert, wer die Benachrichtigungen nicht mehr bekommen möchte, schicke mir bitte eine Mail (wolfram@wolframgothe.de).

Wir sehen uns die Tage auf dem Flugplatz – bis dahin many happy Landings!

Wolfram

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Haubenhebel in verriegelter Position = Haube verriegelt??

Für einen Bundesligaflug im Flachland möchte ich an der Winde starten. Da das Außenlanderisiko an diesem Tag relativ hoch ist, stopfe ich vor dem Flug meine Jacke hinter die Kopfstütze. Den Startcheck arbeite ich wie gewohnt ab und kontrolliere dabei auch, ob die Hebel für die Haubenverriegelung in der richtigen Position sind (sind sie!). Der Windenstart verläuft problemlos. Kurz danach fahre ich das Fahrwerk ein, doch trotz eingefahrenem Fahrwerk bleibt das Fahrtgeräusch ungewöhnlich laut. Beim genaueren Hinsehen fällt mir auf, dass der Haubenrahmen auf der rechten Seite nicht ordentlich aufliegt obwohl die Haube eigentlich verriegelt ist. Beim Griff hinter mich stelle ich schließlich fest, dass meine Jacke zwischen Haube und Rumpf eingeklemmt ist. Da meine Haube nach vorne öffnet und die linke Seite scheinbar ordentlich verriegelt hat, beschließe ich zunächst die zufällig getroffene Thermik zu zentrieren um das Problem mit mehr Abstand zum Boden in Ruhe lösen zu können. Das gelingt dann zum Glück auch und ich kann den Flug mit vollständig geschlossener und verriegelter Haube fortsetzen.

Durch die Jacke hatte die Haube so viel Abstand vom Rumpf, dass der Stift ins Leere gegriffen hat. Das Flugzeug hat eine rechte und eine linkte Haubenverriegelung, die jeweils getrennt voneinander betätigt werden können. Die linke Seite der Verriegelung blieb auch während die Jacke entfernt wurde immer geschlossen! Ich wusste dabei allerdings, dass die Haube selbst bei vollständig geöffneter Verriegelung im Flug nicht sofort vom Rumpf abhebt, da ein anderer Pilot das bei dem Muster schon unfreiwillig ausgetestet hatte. Bei anderen Flugzeugen kann das durchaus kritischer sein!!

Was man daraus lernen kann: Ein verriegelter Haubenhebel muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Haube verriegelt ist!! Bei nach vorne öffnenden Hauben mit einem Stift, der sich nach hinten in eine entsprechende Aufnahme im Rumpf schiebt, hat man keine visuelle Bestätigung für korrekte Verriegelung. Ähnliche Probleme kann es aber durchaus auch bei anderen Haubenverriegelungen geben! Zum Beispiel kann bei seitlich öffnenden Schempp-Hirth Hauben der Hebel geschlossen werden ohne dass der Stift tatsächlich in die Aufnahme greift…

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geteilte Verantwortung??

Servus miteinand,
da fliegt man, selber reichlich erfahren, mit jemandem, der vielleicht noch erfahrener und erfolgreicher ist. Und ich erwische mich, einen Teil der Verantwortung beinahe unbemerkt an den hinter mir sitzenden Mitflieger abzugeben:

Man startet an der Winde, bekommt ordentliche Höhe und da entsteht querab auch eine Fluse am sonst blauen Himmel, könnte sogar in Reichweite sein. Wie das so ist, ist die Fluse doch etwas weiter entfernt als gehofft, und als es Zeit ist umzudrehen, um zwar abgesoffen aber sicher in 200 m an der Position ankommen zu können, ist die Fluse zum greifen nah. Echt nicht mehr weit. Nur weil da jemand auch ehrgeizig hinter mir sitzt, nur weil ich dem hinter mir Sitzenden mehr zutraue als mir selber, verlasse ich meine Komfortzone, “teile” (= abgebe?) meine Verantwortung und denke, 100 m an der Position tun es ja zur Not auch, bringe uns also in eine eventuel kritische Situation indem wir weiterfliegen. Wir waren dann zwar die Helden, aber ob das immer gut geht, alle Marge aufzubrauchen???

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Startckeck zu nachlässig

Hallo Leute,

vielleicht gerade wenn man viel fliegt, neigt man, ich zumindest, ein wenig nachlässiger zu werden. Das hätte sich beinahe gerächt:

“Fest angeschnallt, Haube verriegelt, Bremsklappen verriegelt . . .” : Bei dem Punkt schaue ich den Bremsklappenhebel an und sehe ihn in der scheinbar vordersten Position und will eigentlich weiter zum nächsten Punkt. Irgend ein Engel hat mich bewegt, doch den Hebel in die Hanz zu nehmen, die Klappen aus und wieder einzufahren uns siehe da, sie waren nicht verriegelt. Bei dem Flieger ist die Verriegelung nur der letzte cm, an der Hebelposition kaum zu sehen . . . .

Danke lieber Engel!

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Fehlenden Punkt auf der Checkliste prompt auch vergessen

Auf der Checkliste fehlt ein Punkt, den ich vor dem Start auch prompt vergessen habe. Erst gegen Ende des Fluges fällt es mir auf, und ich beseitige die Unterlassung.

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Landebahnrichtung verwechselt

Habe die Landebahnrichtungen verwechselt, für 28 gemeldet und auf 10 gelandet. Gott sei Dank hat der andere Segelflieger das ganze schon im Ansatz erkannt und dann seine Landung verzögert.

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