Erster Start des Tages im Doppelsitzer, recht starker Wind aus West, böig. Abheben und anfänglicher Steigflug verlaufen normal, doch als der Windgradient zupackt, steigt die Fahrt innerhalb von anderthalb Sekunden von 120 km/h auf 160 km/h.
Ich befürchte eine noch größere Fahrtzunahme und klinke aus. Die tatsächliche Höhe kenn ich nicht, im Streß (?) der Situation schaue ich gar nicht auf den Höhenmesser. Ich habe aber das Gefühl (?), dass wir noch nicht soo hoch sind und entscheide geradeaus zu landen. Das gestaltet sich dann aber knapp, im Duo mit vollen Klappen und im Slip bekomme ich den nicht so richtig runter. Dazu kommt, dass im Westen durch den Windschatten des bewaldeten Hügels kein Gegenwind mehr herrscht.
Wir kommen auf dem Startplatz vor der Winde zu stehen.
Fazit:
- Slippen kann doch notwendig sein. -> also üben, üben, üben. (es gibt Leute, die mal etwas anderes behauptet haben.)
- Auch im Streß auf den Höhenmesser schauen (aber wie übt man das?), damit man genau weiß, wie hoch man ist.
- Ein Duo ist keine Ka 8(*) – damit kann man auch mit 180 km/h am Seil bleiben, man darf halt nicht so ziehen.
(*) mein erster Start im Einsitzer war in der Ka8 und da stieg die Fahrt während des Windenstarts auf 180 – das Geräusch, das die Flächen machten, werde ich nie vergessen – auch damals hatte ich dann geklinkt. Diese Reaktion hat sich irgendwie festgesetzt.
1) Die Entscheidung war offenbar richtig
2) Eine ganz kleine Platzrunde wäre höchstwahrscheinlich auch möglich gewesen.
3) Wichtig war, schnell eine Entscheidung zu treffen – das hast du erfolgreich gemacht!
4) Mindestens eine Außenlandung mit dem DUO von mir wäre ohne Slip schief gegangen.
Als Schüler bin ich zwar noch unerfahren, aber ich bin der Meinung dass einem der Höhenmesser in dieser Situation (Ausklinken od. Seilriss) nicht viel bringt:
1. Es braucht Zeit den Höhenmesser zu finden, die Höhe ü. Grund abzulesen (besonders bei QNH-Einstellung) und daraus eine Entscheidung zur Landung zu fällen.
2. Der Höhenmesser zeigt nur die die ungefähre Höhe, nicht den Winkel zum Platzende (bzw. spätesten Aufsetzpunkt). Wenn man schon weit vorne ist (durch Rückenwind oder langsames Schleppen der Winde) kann eine Geradeauslandung trotz geringer Höhe unmöglich sein. Dann muss ein Kreis, eine Umkehrkurve oder eine Außenlandung durchgeführt werden.
Deswegen meine ich: lieber rausschauen und die Möglichkeiten abschätzen als versuchen aus dem Höhenmesser (wohlmöglich falsche) Schlüsse zu ziehen.