nicht richtig eingeklinkt, an der Winde

Nach meinem soeben geschilderten Erlebnis mit einem nur eingeklemmten Ring des F-Schleppseiles habe ich bei den nächsten Flügen noch mehr darauf geachtet, meinem Starthelfer die Lage und Position der Kupplung zu erklären und auf vollständiges Einklinken zu achten. Der einzige Unterschied: Ich stand an der Winde! Der Helfer hatte also kaum eine Chance, meine fehlerhaften Anweisungen zu erkennen, zumal sich die F-Schlepp-Kupplung auch unter dem Rumpf befindet.

Gemerkt habe ich es erst, als ich mit hoher Kraft am Knüppel ziehen musste, um wenigstens einen geringen Steigwinkel zu bekommen. Es wurden glücklicherweise ca. 200m erreicht. Worauf ich aber nicht extra geachtet habe, sondern eher zufällig richtig gemacht habe, ist rechtzeitig, also vor der Winde auszuklinken. Die F-Schlepp-Kupplung hängt nicht von selber aus!

Wünsche viele “ereignislose” Flüge

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Nicht richtig eingeklinkt, F-Schlepp

Beim Ausklinken des Schleppseils (in der gewünschten Höhe) merke ich, dass ich erst einen langen Leerweg am Ausklinkgriff habe und dann das Seil beim nächsten Millimeter des Ziehens herausfällt. Der Ring war also nicht wirklich vom Haken umschlossen, sondern nur eingeklemmt. Das Seil hätte also bei jeder Bewegung des Ringes herausfallen können.

Meine F-Schleppkupplung ist ziemlich versteckt etwa unter den Kniekehlen unten am Rumpf. Zudem muss sie durch einen Gummi abgedeckt sein, da sie sonst einen furchtbaren Krach verursacht. Als Starthelfer muss man also nicht nur am Seil ziehen, sondern auch kräftig rütteln und wackeln, am besten kontrollieren, ob der Haken den Ring umschließt (leicht gesagt, wenn man es eigentlich nicht sehen kann). Als Pilot hätte ich darauf achten müssen, dass der Ausklinkhebel bis ganz zur Ruhestellung zurückläuft.

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Sauerstoffschlauch löst sich im Flug vom Flaschenventil

Der Sauerstoffschlauch, der vom Druckminderer zum EDS führt, hat sich im Flug von der Flasche gelöst. Es entsteht ein unheimlicher Lärm im Flugzeug. Nach einiger Zeit gelingt es mir, den Sauerstoff im Flug abzudrehen. Als Konsequenz werde ich nur noch Sauerstoffflaschen verwenden, deren Ventile ich im Flug zudrehen kann.

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Flug ohne Flarm

Schon am letzten Flugtag war mir aus einem Einsitzer aufgefallen, dass ich einen Doppelsitzer nie im Flarm sehe. Am Abend nach der Rückkunft von der Außenlandung des Doppelsitzers bestätigt mir auch die Besatzung, dass das Flarm den ganzen Tag nicht funktioniert hat.

Nun ist also der erster gute Thermiktag der Saison, und ich will mit einem anderen Vereinsmitglied mit diesem Doppelsitzer fliegen. Der Doppelsitzer wird auf dem Vorfeld fertig gemacht und wir schieben ihn zum Start. beim Startcheck fällt mir auf, dass das Butterfly die Uhrzeit 00:00:00 anzeigt. Daher vermute ich, dass das GPS im Flarm kaputt ist. Nachdem wir im Augenblick kein Tauschflarm mehr haben und ich nur wenig andere Segelflugzeuge in der Luft erwarte, entscheide ich mich trotzdem zum Start.

Es geht besser als erwartet, und wir fliegen dann nach einem Abstecher zur Theresienwiese dann doch in die verschneiten Berge. Dabei erkennen wir ein anderes Segelflugzeug, welches von oben ganz weiß ist, erst sehr spät. Daher entscheiden wir uns den Flug weiter in die Berge abzubrechen.

Nach der Landung will ich das Flarm ausbauen, um es einzusenden. Aber die Reparatur ist viel einfacher. Denn nach dem Abbau der Instrumentenabdeckung ich stelle fest, dass die GPS Antenne nicht an das Flarm angeschlossen ist. Nach einigem Suchen in den Untiefen der Verkabelung finde ich auch das GPS Antennenkabel. Das Ende war noch unter einer anderen Abdeckung festgeschraubt. Kaum habe ich die Antenne angesteckt funktioniert alles wieder.

Fazit: Auch wenn es so aussieht, als ob eine Reparatur vor dem Flug wenig erfolgversprechend sein, kann der Fehler manchmal so einfach sein, dass die Reparatur trotzdem erfolgreich durchgeführt werden könnte.

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Fallschirm im Notfall unbenutzbar

Neulich hatte ich den Fallschirm eines anderen Vereins angelegt und als ich den wieder ablegen will, bemerke ich, daß ich den Fallschirm im Ernstfall nicht hätte öffnen können…

Der Hakenmechanismus mit dem man die Gurte schließt “fing” den Auslösegriff ein und blockierte ihn, ich hatte das beim Anlegen nicht gemerkt. Also obacht geben!

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Schleppmaschine überstiegen

Start auf einem fremden Platz im schweren Doppelsitzer. Die Schleppmaschine ist eine sehr effiziente, aber auch sehr leichte Maschine. Der Start funktioniert wider Erwarten problemlos, die Steigrate liegt zwischen 2 und 3 Metern/Sekunde.
In ca. 400 Meter AGL beginnt der Schlepppilot einen recht engen Kreis um ortsfest Höhe zu gewinnen, an dieser Stelle herrscht aufgrund des Talwinds und eines Berges in Talmitte recht turbulente Bedingungen.
Wahrscheinlich wegen der Turbulenz übersteigen wir die Schleppmaschine ein wenig (ca. 4-5 Meter). Ich drücke ein wenig nach, eine übliche und funktionierende Methode bei unseren schweren Remos. Einen Moment später hängt das Seil stark durch, wir befinden uns immer noch über der Schleppmaschine, ich ziehe die Klappen. Als sich das Seil ruckartig strafft bremsen wir die Schleppmaschine ab, sie nimmt die Nase nach unten, innerhalb von wenigen Sekunden befinden wir uns im senkrechten Sturzflug, alles was wir sehen ist die kleine Maschine vor uns vor einem gelben Feld.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis ich die Klappen loslasse und nach der Seilklinke greife. Wir sind sofort wieder in Normalfluglage, ich bin überzeugt den Schlepppiloten umgebracht zu haben. An das Abfangen kann ich mich nicht erinnern.

Große Erleichterung als sich der Schlepppilot per Funk meldet.

Der Copilot, ein unerfahrener Scheinpilot wartete recht lange, nach seiner Angabe hätte er aber eine Zehntelsekunde nach mir geklinkt.
Der Schlepppilot konnte sich nicht erklären, wieso es nur noch runter ging, er hatte aber auch die Hand an der Kappvorrichtung.

Die Auswertung des Loggerfiles ergab einen Höhenverlust von 100 Metern innerhalb von 3 Sekunden, wir haben in 300 m AGL abgefangen.

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Inntal im Föhn

Im Doppelsitzer. Angeblich steht eine Welle westlich des Stanzer Joch. Der Flug hätte auch nach Hause führen können, aber wir entscheiden uns es zu probieren.
Das Stanzer Joch trägt noch ganz gut, wir fliegen 100 Meter über Grat ab nach Westen, aber die nächste Rippe bringt 4 Meter Saufen. Also weiter, aber es wird immer nur schlimmer, innerhalb weniger Minuten sind wir 300 Meter über Talboden. Ich bin sukzessive weg vom Hang geflogen, in der Hoffnung dem Saufen zu entkommen.
Die Höhe sollte eigentlich nach Innsbruck reichen, aber die effektive Gleitzahl beträgt 15 und wir bräuchten 22. Ich suche nach Außenlandefeldern. Riesiger Schrecken, als ich sehe wie aus einem Steinbruch eine Staubwolke nach Süden (bei angeblichem Südwind!) getrieben wird. Wie um alles in der Welt ist der Wind am Boden? Ich spüre, daß ich unbedingt den Flugplatz erreichen will, aber das ist ne doofe Idee und ich MUSS mich dagegen entscheiden, denn die Felder werden zunehmend unlandbar.
Die Wende kommt mit einer DG 1000, die mit Motor nach Westen vorbeizieht, am Hang, unser Butterfly zeigt, daß sie mit 2,5 Metern steigt, das ist mehr, als der Motor alleine hergibt.
Dorthin kommen wir nicht, aber in dem Moment stolpern wir in einen Bart. Woher der kommt ist völlig unklar, aber das ist ja egal. Der vermutete Südwind ist hier unten im Talboden ein fast reiner Westwind, kein Wunder, daß es nicht trägt, der Wind weht ja hangparallel.
Ich schaue die ganze Zeit in die ALS (Approach Lighting System) des Flughafens und tröste mich mit dem Gedanken, daß ich unter Gleitpfad bin, ich habe keinen Nerv mich bei dem Controller zu melden, ganz zu schweigen den Transponder einzuschalten, ich hoffe einfach, daß die in dem Moment bei dem Sturm keinen Betrieb haben.
Der Bart rettet uns, wir gehen sobald wir können an den Hang und steigen sofort mit 2,5 Metern, im Geradeausflug erreichen wir querab Innsbruck Grathöhe, der Heimflug ist ein Klacks.
Es hätte aber auch eine üble Außenlandung werden können oder eine fette Anzeige oder ein Near Miss. (Gilt in solchen Momenten eigentlich ein Notparagraph?)

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Nochmal gut gegangen (Close Call)

Schwerer Doppelsitzer, wir kurbeln unter Grat an einem der flachen grasbedeckten Vorberge, die so harmlos ausschauen. Die Thermik ist nicht sauber zu zentrieren und zerrissen. Wo das vermutete Steigen stattfinden soll, fallen wir ins Bodenlose, die Flugbahn ist ballistisch, ich weiß, daß ich jetzt nicht noch ziehen darf, meine Schätzung sagt, daß es reichen wird. Wir überfliegen den Buckel mit 50 m AGL.

Der Schrecken: ich bin nicht erschrocken. Ich stelle mir vor, wie meine Kameraden darüber reden, daß sie sich eigentlich gar nicht erklären können, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

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Landerichtung verwechselt

Nach einem langen Flug komme ich müde und tiefenentspannt nach Hause. Im Luftraum über Königsdorf ist noch viel los. Ich habe mir vorher den Betrieb am Boden angesehen und melde Position und Landerichtung 28. Die Stimme im Funk sagt “28 würde ich nicht nehmen”. Ich schaue nochmal und erkenne endlich, daß die Startrichtung 10 ist.
Ich drehe um, hoch genug bin ich, den Gegenanflug lege ich nahe an die Bahn, wie bei einer kleinen Platzrunde, leider muß ich dem im Endanflug befindlichen Motorsegler den Weg abschneiden, was ich ihm auch im Funk bekannt gebe.
Das hört der aber nicht und sieht es sehr spät, ist gestresst, findet aber die Zeit noch die Funktaste zu drücken, bevor er zu fluchen beginnt, weil er (schon wieder?) durchstarten muß.
Wie kann ich sicher stellen, daß ich die Landerichtung nicht nur sehe, sondern auch verstehe?

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Fahrwerk vergessen und im Endteil doch noch ausgefahren

Landung auf einem fremden Flugplatz, nach einem langen Flug, den ich wegen technischer Probleme abbrechen mußte, mein Funk war ausgefallen. Ich kannte die Platzrunde nicht genau und wählte einen etwas unorthodoxen Anflug, aufgrund der Funkproblematik gab ich auch keine Positionsmeldung ab.

Ich begann den Endteil ziemlich hoch, irgendwie dachte ich an die fehlende Positionsmeldung, in der ich auch immer die Floskel “Fahrwerk ausgefahren und verriegelt” sage. Und da wird mir klar, daß ich tatsächlich das Fahrwerk noch drin habe.
Ein kurzen Moment des Nachdenkens und dann entscheide ich, daß ich noch hoch genug bin, aber auch ziemlich kurz kommen könnte.
Ich schiebe die Bremsklappen wieder rein, greife um und fahre das Fahrwerk aus. Ich kann sie erst beim zweiten Versuch verriegeln*, das versetzte mir einen ziemlichen Schrecken, denn mit eingefahrem Fahrwerk zu landen ist nicht wirklich schlimm, aber wie ist das mit entriegeltem Fahrwerk?
Wie gesagt, es klappte, ich zog die Klappen und ansonsten war die Landung bilderbuchmäßig.

Kann man das wirklich vollständig vermeiden? Wie war das mit der schriftlichen Checkliste?
Bei geringerer Höhe hätte ich nichts mehr gemacht, aber in welcher Höhe ist das tatsächlich noch einigermaßen safe? Immerhin führte mein zweites Schwungholen um das Fahrwerk zu verriegeln zu einem üblen Schwinger um die Querachse. Etwas zu spät ausgesteuert und so etwas geht schief.

*Das ist bei S-H nicht gut gelöst, bei LS ist das eindeutig und hängt auch weder von der Armlänge noch vom Schwung ab. Bei LS kann man aber auf die Idee kommen, einfach den Bremsklappengriff loszulassen um eben mal das Fahrwerk auszufahren. Das geht aber schief.

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