Schlampige Startvorbereitung

Vor einigen Wochen machte ich mal wieder einen Start mit einem Vereinsflugzeug Discus 2c – eigentlich nichts besonders, jedoch sollte es anders kommen. Flieger “fertig” kontrolliert, und an den Windenstart geschoben – und los geht’s ! Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass kurz vor dem Abheben nach langer Rollphase keine Fahrtmesseranzeige vorhanden war; in ungefähr 20 m Höhe entschloss ich mich daher zum Abbruch des Fluges, d.h. klingte aus, und landete das Flugzeug nach deutlichem Nachdrücken mit langer Schwebephase am Ende des Flugplatzes. Es ging alles gut aus – hätte jedoch durchaus anders enden können.
Fehleranalyse:
Die Erfahrung auf dem Flugzeugtyp betrug unter 15 Starts und 4 Stunden. Während meiner Startvorbereitung schloss ich die Kompensationsdüse an die “PITOT” Öffnung statt an die “TEK” Öffnung an(trotz Kennzeichnung). Zweifellos mein Fehler – aber vielleicht auch ein Konstruktionsfehler, denn eigentlich sollte solche eine Verwechselung mittels anderer Durchmesser(oder Nut etc.) ausgeschlossen sein.

Vorschläge zur zukünftigen Verhinderung:
An die TEK – Öffnungen der zwei Discus 2c und die Kompensationsdüse werden rote selbstklebende Folien angebracht, welche das Risiko der Falschbehandlung reduzieren; ebenso sollte die Vorflugkontrolle mittels einer zweiten Person kontrolliert werden ?!

Denkanstöße hinsichtlich meiner Lösung:
Wäre es besser gewesen, wie von eingigen Stimmen (nachher) zu hören war, den W – Start fortzusetzen, und dann mit ausreichend gefühlter Geschwindigkeit zu landen; zum Teil sicherlich richtig, jedoch berücksichtigt man die geringe Erfahrung mit dem Typen hinsichtlich Anstellwinkel und immer vorhandener Gefahr des Seilrisses, könnte es anders zu bewerten sein – ein mehr oder weniger dem Seil nachfliegen, würde obige Risiken minimieren, die resultierende Höhe würde sicherlich nicht mehr als 200 m betragen(positive Schätzung); im Ergebnis würde dies eine Umkehrlandung möglichweise mit sich ziehen ?!

Ähnliche Probleme könnten sich auch im F – Schlepp ergeben; hinter der E Klasse unproblematisch, da höhere Abhebegeschwindigkeit, und Möglichkeit des Ausklinkens wegen langsameren Ablaufs ?
So, dass sollte genügen – auf sachliche Gedanken/ Vorschläge freue ich mich !

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Eine Antwort zu Schlampige Startvorbereitung

  1. sfgi sagt:

    Meiner Meinung nach ist ein Abbruch in 20m ein deutlich höheres Risiko als eine Platzrunde ohne Fahrtmesser zu fliegen. Da fliegt man halt ein Horizontbild bei dem man weiß das man bisl zu schnell fliegt, und auch am Windenstart fliegt man halt einfach flacher. Beim Ausklinken in 20m allerdings kannst du nicht ausreichend nachdrücken und du weißt nicht ob du deine Mindestfahrt überhaupt hast. Ich hab leider schon beim Seilriss in 20m Höhe einen schweren Unfall miterlebt, der aber nur durch eine Böe im Abfangbogen zustande kam, der Fluglehrer hatte damals schon entspannt weggeschaut. Meiner Meinung niemals in 20m nachklinken, viel zu hohes Risiko.

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