Fehlbedienung der Schnelltrennstellen im Windenseil

Ich beobachte ein vorzeitiges Ende eines Windenstarts kurz nach dem Etablieren der vollständigen Steigfluglage. Ich kann das fallende Vorseil verfolgen, und es dann auch kurz danach am Boden finden. Ich wundere mich, dass die Sollbruchstelle nicht beschädigt ist und der Haken der Schnelltrennstelle noch am Vorseil ist. Da muss also die Schnelltrennstelle im Windenstart aufgegangen sein. Als der Fallschirm zur Startstelle zurückkommt, stellen wir fest, dass die Haken der Schnelltennstelle eine so große Weite hat, dass der Ring der Schnelltrennstelle in jeder Stellung in den Haken eindringen kann. Mit etwas Rütteln, lässt sich der Ring auch in fast jeder Stellung aus dem Haken ausfädeln. Beim Test von zwei anderen Haken wird gleich noch ein weiterer Haken gefunden, der auch eine zu große Öffnung hat. An beiden Haken scheint mit einer Feile gearbeitet worden zu sein, um den Haken zu weiten, ganz offensichtlich um die Ringe des alten Systems mit dem neuen System kompatibel zu machen, was natürlich dazu führt, dass das neue System nicht mehr richtig funktioniert.

tost_haken_mod

Ich bohre ein zusätzliches Loch in die Haken, damit niemand mehr auf die Idee kommt, die Haken weiter zu verwenden. Der Windenbeauftragte nimmt die Haken in die Asservatenkammer, damit er diese bei Schulungen als Beispiel verwenden kann.

Mein Fehler war nun, dass ich nicht alle Haken der Schnelltrennstellen auf die Weite der Nut im Haken überprüft habe, um zukünftige Lösen der Schnelltrennstellen im Windenstart zu verhindern.

Abends wird mir dann erzählt, dass dieses Öffnen der Schnelltrennstellen im Start in der letzten Zeit schon häufiger aufgetreten ist.

 

Veröffentlicht unter Allgemein, Start, Startvorbereitung | Schreib einen Kommentar

Windenseile überkreuzt

Die Windenseile werden beim Ziehen zum Flugzeug über Kreuz gezogen. Das nördlichste Seil wird zum Flugzeug gezogen, obwohl das zweitnördlichste Seil noch dort liegt.
Erst auf mehrmaliges Zurufen ist der Seilzieher bereit, das Seil nicht weiter nach Süden zum Flugzeug zu ziehen. Nachdem dann mit dem zweitnördlichsten Seil gestartet werden soll, fahre ich mit dem Fahrrad erst einmal das ganze Seil ab, damit wir auch sicher sein können, dass es nicht noch an einer weiteren Stelle übereinander liegt. Dabei liegen auch weit hinter dem Kreuzungspunkt die Seile auch manchmal nur 40 cm voneinander weg. Zudem entdecke ich einige Spleisstellen, die nicht mehr viele Starts halten werden, da das Seil schon sehr aufgeraut an diesen Spleisstellen ist. An der Winde signalisiere ich, dass die Seile nicht übereinander liegen, sage aber nichts von den Spleisstellen.

Veröffentlicht unter Allgemein, Startvorbereitung | Schreib einen Kommentar

Haariger F-Schlepp

Ich wollte mit dem Flugschüler einen längeren Flug machen, um ihn Langsamflug, Abkippen und so weiter zu zeigen, aber es war nicht möglich auf ausreichende Höhe zu kurbeln.
Da nicht viel los war, wählten wir einen F-Schlepp auf 800 m.
Das Schleppflugzeug war die ER, wir hingen mit der ASK 21 daran, Startrichtung 28, es herrschte ordentlicher Nordwind mit einer Ostkomponente, also etwas Rückenwind.

An der Tölzer Halle hatten weder wir noch die ER abgehoben, an der BLVM-Halle waren dann wir in der Luft, aber noch nicht die Schleppmaschine. Ich dachte ans Ausklinken, so in der Art “eigentlich hätte ich hier schon längst ausklinken müssen”, ich kann nicht sagen, warum ich am Seil blieb. Am Ende der Bahn war dann auch die ER in der Luft, ich hatte inzwischen die Bremsklappen gecheckt, die aber verriegelt waren.
Der Schlepppilot war ruhig und souverän, kurvte sofort nach Norden. Aber wir waren einfach brutal tief, ich hatte die gelbe Kugel in der Hand und konnte mich nicht entscheiden, was gefährlicher war, bei knapp einem Meter Steigen an der ER zu bleiben, oder in 50 Meter Höhe eine Umkehrkurve zu versuchen.
Letztlich blieb ich dahinter, aber der Schlepp auf 800 Meter dauerte eine Ewigkeit.

Meine Erkenntnisse daraus:
– ich akzeptiere die ER nur noch zum Schlepp nach Osten, bei Gegenwind und auch nur im Einsitzer.
– Der Entscheidungspunkt für einen Startabbruch hat in Stein gemeisselt zu sein, also kurz nach der Halbbahnmarkierung – wenn die Schleppmaschine bis dahin nicht in der Luft ist, wird geklinkt. Punkt.
– Nach der falschen Entscheidung an der Halbbahnmarkierung nicht zu klinken, war es dann die richtige Entscheidung am Seil zu bleiben, statt eine niedrige Umkehrkurve zu fliegen.
Wenn es ein Motorschaden gewesen wäre, lägen wir jetzt im Wald.

Veröffentlicht unter Start | Schreib einen Kommentar

Mit abgelaufenem Fallschirm geflogen

Beim Aufräumen des Fallschirms schaue ich mehr aus Neugierde in das Packbuch des Fallschirms. Dabei stelle ich fest, dass ich mit einem Fallschirm geflogen bin, dessen Packintervall abgelaufen ist. Ob der Fallschirm deswegen wirklich langsamer aufgegangen wäre, kann ich nicht abschätzen.

Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar

Wieder keine Checkliste verwendet

Ich mache meinen Startcheck und Positionscheck ohne diesen von der flugzeugspezifischen Liste abzulesen.

Nun, solange ich das in dem Segelflugzeug mache, in dem ich meistens lande, dürfte dies schon richtig sein.

Aber leider gehört halt da nicht dazu Wasserballast geöffnet, Wölbklappen in +2 Stellung und Seitenruderpedale in Landestellung.

Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar

Arcus – Motor springt bei Zündung aus an

Es soll das Landen mit ausgefahrenem Triebwerk geübt werden.

Der Lehrer weist mich an, nach der Position das Triebwerk manuell auszufahren. Ich klappe also den manuellen Triebwerksausfahrschalter nach oben. Nachdem das Treibwerk ausgefahren ist, und das Sinken nicht sehr stark gestiegen ist, wird beschlossen, den Dekohebel zu ziehen, was der Lehrer macht. Ich kümmere mich weiter um den Landeanflug. Nachdem sich der Propeller dreht, wird das Sinken deutlich größer. Doch plötzlich wird es deutlich kleiner, und der Motor hört sich an, als ob er laufen würde. ich kümmere mich erst mal weiter um den Anflug, und der Lehrer analysiert die Lage. er weist mich dann an, den mittleren Schalter nach oben zu schalten, und dann sofort wieder nach unten. Daraufhin hört der Motor auf, wund wir sind schon im Endteil. Obwohl das Motorsteuergerät piepst, und auch das Flarm zu tröten anfängt, kümmere ich mich nur um die Landung, welche dann auch mit nicht eingefahren Triebwerk gelingt. Der Motorstundenzähler zeigt nach dem Flug eine Minute mehr an, und auch die Leute am Boden bestätigen den Motorlauf.

 

 

 

Veröffentlicht unter Allgemein | Ein Kommentar

Ölkontrolle Rotax

Aus dem Newletter eines anderen Vereins:

 

Hallo liebe Motorseglerpiloten,

es soll wohl in den letzten Wochen vorgekommen sein, dass bei der Ölkontrolle eine unkontrollierte Zündung eintrat. Ich habe daraufhin alle relevanten Kabel und das Zündschloss begutachtet, habe jedoch keinen Fehler feststellen können. Ich habe auch im Selbsttest den Motor im kalten und warmen Zustand per Hand gedreht, aber keine Zündung feststellen können. Dennoch will ich eine Fehlfunktion nicht entgültig ausschließen und bitte alle Motorseglerpiloten beim Ölcheck sorgsam am Propeller zu drehen und jederzeit auf eine Zündung gefasst zu sein. Zusätzlich empfehle ich sich vorher nochmal zu vergewissern, dass das Gas im Leerlauf steht, Zündung OFF, und die Parkbremse gesetzt ist.

Sollte erneut eine Fehlfunktion eintreten, am besten direkt bescheid sagen.

Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar

Auch mal -NEIN- sagen kann sehr richtig sein!

Ich freute mich schon auf einen ausgedehnten Flug mit dem DUO und habe zugestimmt, ihn schon mal herzurichten, da mein Mitflieger noch andere Dinge zu erledigen hatte.

Während des Herrichtens des Flugzeugs war auf dem Vorfeld allerhand los. Flieger wurden hin und her geschoben und helfende Hände waren gern gesehen. “Kannst du mal eben die … mit wegschieben?”–“Du, ich möchte gern den Flieger vom Kuller schieben,-kannst du mal die Fläche halten?”–“Ja klar,-warte einen Moment, ich stecke gerade noch die Batterie an.” usw. usw.

Als wir dann unseren DUO am Start hatten und schon im Flieger saßen, fragte mein Mitflieger so ganz beiläufig “Hast du den Flieger komplett durchgecheckt?” Ich versank schlagartig noch tiefer im Sitz, weil ich tatsächlich vergessen hatte, den Rudercheck zu machen. Peinlich, peinlich! Vielen Dank an dieser Stelle an meinen Mitflieger, der völlig selbstverständlich diese Frage gestellt hatte. Es war kein Vorwurf sondern nur ein Stopfen eines Lochs in der Käsescheibe, das dann evtl. zu einem Unfall  hätte führen können. Fly Top lässt grüßen!

Was habe ich daraus gelernt? Wenn ich in Zukunft ein Flugzeug aufrüste oder für den Start klarmache, werde ich  öfter mal -“NEIN, jetzt gerade nicht”, sagen. “Wenn ich hiermit fertig bin, helfe ich dir gern!”

Das dient der eigenen Sicherheit und der Sicherheit anderer.

Veröffentlicht unter Vorflugcheck | Schreib einen Kommentar

zu tief zur normalen Landung

Hallo liebe Flieger!
Mich hat die Tage noch sehr der Unfall in Unterwössen im Frühjahr beschäftigt, da ich den Verunfallten lange gekannt habe.
Zusammenfassung der Ursache:
Nach unerwartet geringer Höhe für den “normalen” Anflug trotzdem “brav” in der normalen Landerichtung versucht zu landen, statt auf die “verbotene” Gegenlandung umzuschalten.
Erschwerend kam hinzu, dass der Pilot ein relativ komplexes Gerät bewegte, dass er bis dato wenig bewegt hatte, eine LS6 18m, im Trainingsbarometer noch im roten Bereich war, der Platz von bewalteten Hügeln umgeben ist und, wie gesagt, die Situation unerwartet aufgetreten ist.

Wir alle sind im Frühjahr im “roten Bereich” und werden mal ein neues Flugzeug bewegen (z.B. Arcus) und auch mal irgend einen Mist bauen, so dass wir plötzlich für den ursprünglichen Plan zu tief sind.

Doch wie schaltet man mental um, wenn man eigentlich gar nicht will? Hier ein Beispiel, wie es nicht geht:

Ich denke bei mir an einen Flug mit einem älteren Vereinsmitglied als Gast, der bei mir mal mitfliegen wollte. Ich habe im F-Schlepp gleich recht sportlich tief ausgeklinkt, in dem vermeindlichen Bart beim besten Willen aber mehr Höhe verloren als gewonnen und musste schließlich ganz dringend zum Platz zurück. Für einen direkten Anflug mit Rückenwind auf die Gegenbahn, wäre alles einigermaßen o.k. gewesen, aber die Angst, die Blamage des Absaufens auch noch im Funk durch eine Gegenlandung groß aufzuhängen, bewegte mich, möglichst “unauffällig” in 100 m noch um den Platz herumzufliegen. In vielleicht 50 m und noch vor Platzende war dringend die 180°-Kurve zur Landung zu geboten. Mehr mit Glück als Verstand habe ich den Kurvenradius in der geringen Höhe richtig abgeschätz und dann irgendwo Platzmitte gelegen.
Soviel Dummheit geht mir auch nach mehr als 10 Jahren noch nach.
Keine Ahnung, wie man sich vor einer Wiederholungstat bloß wegen der Angst vor Reputationsverlust sicher schützen schützen kann. Bei mir kam nur nichts erschwerend hinzu.

Bei Roman in Unterwössen ging es sicher nicht so sehr um Reputationsverlust, mehr darum, alles “richtig” machen zu wollen. Er sollte, noch relativ hoch von einem Überlandflug kommend nach Möglichkeit die Landung noch verzögern, da die Windverhältnisse am Platz momentan schwierig waren. Er hat vielleicht zu lange verzögert, Jedenfalls als er zur normalen Platzrunde für die ausgewiesene Landerichtung ansetzte – man landet in Unterwössen immer talauswärts – war er dafür eigentlich zu tief und ist in einer steil geflogenen Endanflugkurve mit der Flügelspitze an einem Baum hängen geblieben.
Hätte er sich der Regel immer talauswärts zu landen widersetzt, auch wenn er das zu tief kommen letztlich selber verschuldet hat, wäre er noch am Leben.

Veröffentlicht unter Allgemein | 2 Kommentare

Fahrwerk

Hallo Leute,
hätte mal wieder fast das Fahrwerk vergessen . . ..
Ich soll aus gut 1000m über Platz sofort absteigen und landen. Also Klappen raus und und in einer großen 180° Kurve in den Endanflug. Als dann in ca 100m Höhe im Endteil alles wieder “ganz normal” war, viel mir das noch nicht ausgefahrere Fahrwerk auf.

Einen Tag später fällt mir in ähnlicher Position im Endanflug glücklicherweise auf, dass es noch nicht ganz verriegelt war.

Der Versuch immer so zu landen, dass man im Endanflug nochmal ein wenig Zeit hat, hat mich zweimal “gerettet”. Wenn jemand eine Idee hat, woran man den Landecheck “aufhängen” kann, so dass man auch unter Stress oder Ablenkung wegen Wind, Verkehr, zu hoch, zu tief oder sonst was immer daran erinnert wird, bitte antworten.

Veröffentlicht unter Allgemein | 4 Kommentare